Großer Andrang bei Impfaktion

190 Impfdosen konnten während der Aktion im Feuerwehrgerätehaus verabreicht werden – dank der Zusammenarbeit von Gemeinde, Freiwilliger Feuerwehr und DAK.  

„Mit diesem Ansturm, habe ich nicht gerechnet“, staunt Wehrführer Michael Nissen. „Aber natürlich freue ich mich über diese große Resonanz auf unser Impfangebot.“ Die Schlange vor dem Feuerwehrgerätehaus wickelt sich schon um 10 Uhr vorbei an den Löschfahrzeugen über den gesamten Vorplatz – und sie wird von Minute zu Minute länger. Pro Stunde, so rechnet das Mobile Impfteam der KVSH (Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein) schaffen es 20 Dosen Vakzin in die Oberarme der Impfwilligen. Als Erst- und Zwei-Impfung, oder als Booster. In den geplanten sechs Stunden sind das rund 120 Personen. Die Schlange, so lässt sich schon recht früh erkennen, ist deutlich länger. Deshalb, aber auch weil der Abstand zur letzten Impfung nicht bei jedem ausreichte, mussten einige wieder nach Hause geschickt werden – ohne Piks.

Ursprünglich gedacht war die Aktion als niederschwelliges Angebot mit kurzen Wegen und ohne komplizierte Terminvergabeverfahren. „Einfach vorbeikommen, sich impfen lassen und fertig. In der Bürgermeisterrunde haben wir darüber gesprochen und eigentlich nur noch einen Ort gesucht.“ Nach kurzer Abstimmung mit dem DRK-Ortsverein Treia und der Freiwilligen Feuerwehr war das geklärt. „Wir haben gleich zugesagt, als die Frage kam, ob wie bei der Impfaktion unterstützen können“, erzählt Anneliese Nissen. „Das ist schließlich eine wichtige Sache.“ Die Vorsitzende des DRK-Ortsvereins ist mit ihrem Team gleich in mehreren Schichten zur Stelle und sorgt mit ihrem Team für das Wohlbefinden von Impflingen und Helfern.

Die Organisation haben die Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Treia übernommen. „Das ist doch umfangreicher, als man sich das vielleicht vorstellt“, erklärt Stephan Peltzer. „Wir haben über die KVSH und das Ministerium für Soziales und Gesundheit Kontakt zum Mobilen Impfteam aufgenommen und einen Termin vereinbart.“ Außerdem musste ein Hygienekonzept erarbeitet und eine Einbahnstraßenregelung geplant werden. Um bei der stürmisch-nassen Witterung zumindest einen Teil der Impflinge nicht im Regen stehen zu lassen, haben die Kameraden das Gerätehaus ausgeräumt. Dennoch hat das Wetter viele Treianer im wahrsten Sinn des Wortes ziemlich kalt erwischt. „Spontan haben wir die Wartenden in Gruppen aufgeteilt und für ein festgelegte Zeitfenster wieder einbestellt. So konnten wir sie im Gerätehaus unterbringen – niemand soll bei der langen Wartezeit und diesem Wetter draußen stehen müssen.“

Von der Menge der wartenden Menschen waren wohl alle ein bisschen überrascht. „Während der Planungsphase vor einigen Wochen war weder von Booster-Impfungen noch von einer möglichen Impfpflicht die Rede“, erklärt Raoul Pählich. „Nun sind wir buchstäblich überrannt worden.“ Der Bedarf ist – auch wegen der sich verändernden gesetzlichen Rahmenbedingungen deutlich gewachsen und Termine, wie der in Treia, werden gerne angenommen. Zum Beispiel von Feuerwehrkamerad Christian Möller: „Meine erste Impfung habe ich hier bei der Feuerwehr bekommen“, erzählt er. „Und natürlich hole ich mir auch meine zweite bei meinen Kameraden ab. Ich finde, jeder sollte sich impfen lassen. Toll, dass es hier so ein Angebot gibt!“

Der Bürgermeister ist froh über die große Resonanz. „Ich freue mich sehr, dass die Gemeinde diesen Termin anbieten konnte. Aber realisieren kann man das nur mit Unterstützung aus dem Dorf. Die Bereitschaft, sich einzusetzen und bei solchen Aktionen mitzumachen, ist in Treia sehr groß. Immer finden sich helfende Hände, die anpacken. Das ist großartig.“ Am Ende der Aktion haben sich 190 Personen impfen lassen – für 47 von ihnen war es die Erstimpfung. Damit hat wohl auch das Impfteam neuen Rekord im Schnellimpfen aufgestellt.

Beitrag veröffentlicht von:
Claudia Kleimann-Balke
Feuerwehrkamerad Christian Möller bekommt die zweite Impfung und freut sich über das Angebot direkt vor der Haustür. Im Hintergrund die Organisatoren Raoul Pählich, Anneliese Nissen und Stephan Peltzer.